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Antwort und Stellungnahme zum offenen Brief

Hier die Antwort der Bezirksvorstehung auf unseren offenen Brief sowie unsere Stellungnahme (weiter unten). Wir hoffen weiterhin auf eine Sperrung der Montleartstraße für den Durchzugsverkehr sowie Maßnahmen zur Begrünung und für eine bessere Aufenthaltsqualität.

Antwort Bezirksvorstehung:

Sehr geehrter Herr Ratz, liebe Interessierte!

Nachdem ich Ihnen bereits in mehreren Gesprächen mitgeteilt habe, wofür ich und meine Politik stehen, welche budgetären Möglichkeiten einem Bezirk wie Penzing zur Verfügung stehen, und dass es für Realisierungen und Budget auch politische Mehrheiten im Bezirksparlament benötigt, habe ich auf Ihr Mail nicht mehr geantwortet.

Man kann mir zwar via Facebook Nachrichten schreiben, einfacher für die Bearbeitung sind allerdings Emails.

Ich möchte nun nochmals auf ihre Ideen eingehen bzw. einiges von Ihnen in den Raum Gestelltes klarrücken.

Auf dem Areal der Theodor Körner Kaserne entstehen ca. 1000 Wohnungen, in der Umgebung (Zennerstraße, Kendlerstraße) noch einmal ca. 200. Selbstverständlich ist mir und auch den stadtplanenden Verantwortlichen bewusst, dass diese neuen Penzinger*innen auch Frei- und Grünraum bzw. Erholungsflächen benötigen. Gerade aus diesem Grund entsteht gerade auf dem Areal der Körner Kaserne ein ca. 15.000 Quadratmeter großer neuer Park, eine Fläche die früher der Öffentlichkeit nie zugänglich war, wird geöffnet. Das Besondere an diesem Park ist, dass über 400 alte Bäume erhalten geblieben sind, zudem die MA 22 als Fachdienststelle darauf achtet, den Park und seine Biodiversität so naturbelassen wie nur möglich, zu erhalten. Dadurch bleibt es dort schattig, der Park wird richtig schön, ich habe ihn schon gesehen. Nächstes Jahr wird auch die Muthsamgasse umgestaltet. Das ist der Platz vor der Schule Zennerstraße, wo jetzt im Sommer immer die Wiener Kulturbühne war. Auf dieser Fläche wird es dann ebenfalls neue Bäume und Sitzgelegenheiten geben, so wie es sich die Direktor*innen aus den beiden Schulen mit den Schülern gewünscht haben. Die Spallartgasse wird jetzt gerade umgebaut, auch dort wird es (wie auch in der Zennerstraße) viele neue Bäume geben, die Gehsteige werden verbreitert, die Fahrbahn verschmälert. Somit wird es für den motorisierten Individualverkehr (MIV) nicht mehr attraktiv sein durchzufahren, auch die Sicherheit  der Schüler*innen, der Fußgänger*innen und der Radfahrer*innen wird somit gesteigert.

Auch in der Kendlerstraße zwischen der Steinbruchstraße und der St. Gotthard Straße wird es nach Fertigstellung des Wohnbaus viel neuen Grünraum bzw. eine für den MIV gesperrte Straße geben.

Der Reinlpark im dichtverbauten Penzing wird gerade vergrößert und entsiegelt – er wird um ein Drittel größer als er war – natürlich kommen auch Bäume, Wasserspiele und Sitzgelegenheiten. Dieser Umbau kostet 1,2 Millionen Euro.

Vor der Volksschule Märzstraße wird die Straße gesperrt und der Platz nach den Ideen der Schülerinnen und Schüler umgestaltet. Die Kinder haben dort die Art der Bäume, die Sitzgelegenheiten, das Wasserspiel und den Bodenbelag ausgesucht. Dieser Umbau passiert bereits 2023.

Vor der Schule in der Meiselstraße wurde ebenfalls die Straße für den MIV gesperrt,um mehr Freiraum für die Schüler*innen der Neuen Mittelschule und mehr Sicherheit u. a. für Radfahrer*innen zu gewährleisten.

Fassadenbegrünungen unterstütze ich selbstverständlich so wie alle anderen klimawirksamen Maßnahmen sehr, dafür braucht es aber immer das Einverständnis des jeweiligen Hauseigentümers, ebenfalls ein OK der Baupolizei MA 37 bzw. einen Vertrag mit dem Grundverwalter der Gehsteige MA 28. Da habe ich als Bezirksvorsteherin trotz Einsatz meinerseits keinen Einfluss.

Mit Art for Art habe ich mir auch schon einen Gesprächstermin ausgemacht.

Ebenso mit dem Direktor der AHS Wien West in der Steinbruchstraße.

Ich finde es schade, dass Sie mit den 9  Bäumen in der Montleartstraße so unzufrieden sind. Auf der Seite Ihres Wohnbaus können leider aufgrund der darunterliegenden Leitungen und Einbauten keine Bäume gepflanzt werden, das hab ich Ihnen bereits mehrmals mitgeteilt.  Ich habe Ihnen auch schon öfter gesagt, dass Straßenbäume auf Einbauten ca. 20.000 Euro pro Baum kosten, ein Budget das einfach nicht zur Verfügung steht. Aufgrund unserer Onlinekonferenz vor ca 1,5 Jahren haben wir im Bezirk gemeinsam entschieden, die Bäume auf der anderen Straßenseite in der Montleartstraße zu realisieren. Wir werden auch noch Bänke aufstellen, obwohl es sehr viele Straßen gibt, die frequentierter sind als die Montleartstraße.

Ich bin für den ganzen Bezirk Penzing verantwortlich. Ich muss darauf achten, dass vor allem dort umgestaltet wird, wo viele Menschen davon profitieren. Das sind vor allem Schulvorplätze und Parks bzw. dicht verbaute Gebiete. Menschen, die keine Balkone, Dachterrassen, Gärten, Zweitwohnsitze am Land, oder Kleingärten haben, nützen den öffentlichen Raum als ihr Wohnzimmer. Auch die sollen ein gutes Leben haben und sich im Sommer abkühlen können.

Deshalb planen wir zum Beispiel auch auf der Hütteldorferstraße neue Bäume zu pflanzen, um auch diese Einkaufsstraße zu kühlen.

Auch mir dauern diese Veränderungen manchmal zu lange, doch diese Umgestaltungen kosten wahnsinnig viel Geld, und ich muss verantworten mit dem uns in Penzing zur Verfügung gestellten Geld sorgsam und nachhaltig umzugehen. Außerdem sind auch Planungen und Realisierung manchmal sehr zeitaufwändig.

Ich kann Ihnen versichern, dass es eine meiner wichtigsten Aufgaben und Anliegen ist, Penzing klimafit, kühler und sicherer zu machen.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mein Mail an Ihre Verteiler weiterleiten, ich hoffe, dass ich erklären konnte, warum mache Entscheidungen so getroffen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Stellungnahme Initiative Montleart:

Sehr geehrte Frau Bezirksvorsteherin, vielen Dank für ihre schnelle Antwort. Gerne kommen wir Ihrem Wunsch, Ihre Antwort zu teilen, nach.

Es freut uns sehr, dass es etwas mehr Freiraum geben wird. Dieser Freiraum kühlt unsere Straße, die im Temperaturplan der Stadt Wien als Hitzeinsel ausgewiesen ist, leider nicht ab und ist auch nicht ausreichend, da es ja in der Vergangenheit schon ein großes Defizit daran gegeben hat. Da die Straße eine Hitzeinsel ist, wäre gerade eine durchgehende Baumreihe als Beschattung für die SchülerInnen und AnrainerInnen notwendig.

Wir verstehen, dass sie besonders vor Schulen Freiräume schaffen wollen allerdings ist es nicht nachvollziehbar warum das gerade für die Schule Wien West nicht gelten soll. Ihre Bedenken, dass ein begrünter Freiraum ungenutzt bleiben würde ist angesichts der 1.000 Schülerinnen der Schule Wien West und der dort wohnenden AnrainerInnen überraschend. Auch wenn sie Bedenken haben, dass der Platz nicht genutzt werden würde, sollte in Zeiten der Klimakrise und der unsicheren Versorgungslage mit Treibstoff  nicht der Schluss gezogen werden diesen Platz für den Autoverkehr zu reservieren.

Wir verstehen, dass es ein begrenztes Budget gibt. Die aktuell 9 Bäume sind mit viel Aufwand teuer mit einem Betonring auf dem noch Randsteine geklebt und ein Metallzäune montiert wurden, eingefasst worden. Zwischen den Betonringen wurde Kopfsteinpflaster, dass mit viel Arbeitsaufwand verlegt werden muss aufgebracht. Da der Bewässerungsschlauch von der Steinbruchstraße bis fast zu Breitenseerstraße durchgeht und die gesamte Straßenoberfläche abgetragen und teures Kopfsteinpflaster verlegt wurde hätte eine durchgehende Baumreihe keinen Mehrkosten verursacht, offenbar ist es da um die Erhaltung der Parkplätze gegangen. Ihr Büroleiter Herr Wagner hat ja bei der zweiten Besprechung gemeint, dass wir froh sein sollen wenn die AutofahrerInnen aus den westlichen Teilen des Bezirks ihr Auto in unserer Gasse abstellen. Das sei besser als Binnenverkehr bis hinein in die Stadt. Das ist uns nicht nachvollziehbar. 

Wir verstehen auch nicht warum der Kontakt zu den EigentümerInnen nicht schon lange vor Beginn der Bauarbeiten gesucht worden ist um ev. Fassadenbegrünungen zu besprechen. Im Anhang sehen sie ein Foto von einem Veitschi in der Neubaugasse und der dafür notwendige Aussparung am Gehsteig, das muss doch im 14. Bezirk ohne viel Aufwand und ohne Vertrag möglich sein (was soll in dem Vertrag geregelt werden?). Hätte man einige Löcher im Gehsteig entlang der Fassade frei gelassen wären gar keinen Kosten entstanden und es würde jetzt schon besser aussehen. Wenn dir AnrainerInnen eingebunden werden, finden sich bestimmt auch Leute, die sich um begrünte Bereiche kümmern. So werden Kosten gespart. 

Die Umgebung der Montleartstr. ist kein Villenviertel und gerade hier fehlt es an Freiflächen. Auch wenn einige Balkone oder Terrassen (lange nicht alle) haben ersetzt das keinen Platz wo sich Menschen treffen, wo es durch Beschattung Abkühlung gibt (auch auf Terrassen und Balkonen kann es sehr heiß werden) wo Kinder spielen können, wo neue Kontakte niederschwellig entstehen können usw.

Die Aufdoppelung auf der Kreuzung Steinbruchstraße – Montleartstraße ist auch nicht erfolgreich da es schon einige Unfälle gegeben hat.

Keine der bisherigen Maßnahmen hat den Autoverkehr/Elterntaxis reduziert.

Aus all diesen Gründen ersuchen wir sie ihren Vorschlag vom ersten Treffen umzusetzen und die Montleartstraße zw. Steinbruchstraße und Garageneinfahrt vom Haus 1B für den Autoverkehr mit Hochbeeten als sichtbare Kennzeichnung, abzusperren. Wir wissen, dass auch der Herr Direktor der AHS Wien West Mag. Parma das unterstützen würde da ihm die Elterntaxis ein Dorn im Auge sind.

Als Erinnerung hängen wir noch einmal die Protokolle der zwei bisherigen Treffen an.

Falls wir Sie in der Umsetzung unterstützen können sind wir natürlich gerne dazu bereit. 

Mit freundlichen Grüßen

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