Stand 19. August 2021
Wie schon mehrere Initiativen gezeigt haben, gibt es bereits jetzt zu wenig Freiraum für die Bevölkerung in Wien. In unserer näheren Umgebung werden in der Spallartgasse gerade 900 Wohnungen fertiggestellt (Stand Jänner 2021). Das bedeutet, dass unser Grätzl demnächst noch dichter besiedelt sein wird und der Bedarf an Freiraum steigt.
Wir, BewohnerInnen der Montleartstraße 1B, haben uns deshalb zu einer zivilgesellschaftlichen Initiative zusammengeschlossen, um die Zukunft unseres Grätzls zu verbessern, und laden alle herzlich dazu ein mitzumachen.
Ziele
- Mehr Freiflächen für alle insbesondere für Menschen, die weniger mobil sind und daher auf Erholungsraum in unmittelbarer Umgebung angewiesen sind bzw. für die SchülerInnen, die ihre Freistunden oder die Zeit nach dem Unterricht in unmittelbarer Nähe der Schule verbringen müssen oder wollen.
- Der Überhitzung der Stadt entgegen wirken (zukünftige Höchsttemperaturen 45 Grad C).
- Begegnungsraum zu schaffen, damit sich Menschen auch über die eigenen Hausgrenzen hinweg kennenlernen können.
- Platz für einen wöchentlichen Markt.
- Die Verkehrssicherheit heben.
- Platz für kulturelle Veranstaltungen.
- Konsumfreie Zone.
- Einen kleinen Beitrag zur Integration leisten, denn Integration braucht auch attraktiven Platz, an dem sich Menschen begegnen können.
- Das Projekt soll zur Nachahmung anregen.
- Orte schaffen, an denen Kinder aus der Umgebung, in der es viele Gemeindebauten und wenig verkehrsfreie Zonen gibt, motorische Fähigkeiten entwickeln können (z.B. Radfahren, balancieren usw. lernen).
- Einen attraktiven und sicheren Weg für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad auf die Steinhofgründe unterwegs sind, zu schaffen.
Unsere Anliegen
Wir wollen im Rahmen der geplanten Umgestaltung der Montleartstraße eine Umwidmung zu einer Zone mit Fahrverbot (Durchfahrt Radverkehr erlaubt) des Teiles der Montleartstraße im 14. Bezirk ab der Garageneinfahrt von 1B bis Steinbruchstraße sowie der Steinbruchstraße im Bereich vor der Schule Gymnasium Wien West. Der Bereich zwischen der Busgarage und der Garageneinfahrt von 1B soll fußgängerfreundlich und mit einer Allee gestaltet werden und als Sackgasse geführt werden. Details dazu in der nachstehenden Planskizze.
Die Umwidmung soll generell durch eine überzeugende optische und funktionelle Umgestaltung begleitet werden, die mehr Grün- und Versickerungsflächen (Schwammstadtprinzip*), mehr Aufenthaltsmöglichkeiten sowie eine Spielmöglichkeit für Kinder und Jugendliche bietet (zB. Wasserspiel, Motorikelement). Die Ausgestaltung soll von den AnrainerInnen gemeinsam mit den SchülerInnen erarbeitet werden.
Ergänzend fordern wir eine sichere Querung der Breitenseerstraße in der Verlängerung der Montleartstraße mit einer Absenkung des Gehsteiges auf der südlichen Straßenseite sowie eine Intervallverdichtung der Busline 51A und der Straßenbahnlinie 10.
Um die Vernetzung im Viertel sowie das Angebot nachhaltiger Lebensmittel im Westen auszubauen, soll es jeden Samstag einen Markt mit regionalen & biologischen Produkten geben.
* Beim Schwammstadtprinzip ist das Ziel den Bäumen Raum und Luft für die Wurzeln zu geben und gleichzeitig Regenwasser statt in die Kanalisation abfließen zu lassen im Wurzelraum zurück zu halten. Erreicht wird das dadurch, dass der Untergrund mit einer Mischung aus groben Schotter, Split und Kompost gefüllt wird. . Das gespeicherte Wasser hilft dem Baum über Trocken- bzw. Hitzeperioden. Das Wasser wird vom Baum in der Hitze verdunstet und kommt damit den Menschen als Kühlung zu gute. Das Schwammstadtprinzip hilft dem Baum auch ein weit höheres Alter als in der Stadt übrlich zu erreichen, bei steigenden Temperaturen ist es besonders wichtig alte, große Bäume als Schattenspender und „Wasserverdunster“ zu haben. Nebenbei wird auch die Kanalisation bzw. die Kläranlage entlastet und dem Hochwasser vorgebeugt. Für das Schwammstadtprinzip sind natürlich entsprechende Versickerungsflächen notwendig.